Begrüntes Dach und gleichzeitig Photovoltaik? Grundsätzlich geht das auf Flachdächern. Doch eine solche Kombination muss bewusst geplant sein. In den meisten Fällen sind wuchernde Pflanzen zwischen den Solarmodulen allerdings unerwünscht. Der Wind bringt die Samen von Löwenzahn, Sommerflieder, Binsen und Co. auf das Dach, wo diese dann schnell in die Höhe schiessen und entsprechend Schatten auf die Module werfen. Das wirkt sich nicht nur negativ auf den Stromertrag aus, sondern kann eine Zelle langfristig beschädigen.

Zudem zieht das vermeintliche «Naturparadies» vermehrt Insekten, Vögel und möglicherweise auch andere Tiere an, die ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Greift man nicht ein, steigt das potenzielle Risiko von Verschmutzungen durch Staub und Dreck schnell an. Es ist also unerlässlich, dass dort oben jemand zwischen den Modulen von Zeit zu Zeit für Ordnung sorgt. Allerdings fehlt es dazu oft an Zeit, oder sicherheitstechnische Hürden stehen im Weg. Auch deshalb ist eine regelmässige Wartung und Pflege der Anlage durch eine spezialisierte Firma in jedem Fall empfehlenswert. So bleibt die Solaranlage über die Jahre in Schuss und kann die erwartete Leistung bringen.

Eine Begrünung eines Solardachs kann trotz allem Sinn machen. Sie sieht nicht nur schön aus, sondern sorgt tendenziell für niedrigere Umgebungstemperaturen im Vergleich zum unbepflanzten Dach. Kiesdächer beispielsweise erhitzen sich im Hochsommer auf bis zu 90 °C. Und das wirkt sich negativ auf die Leistungsfähigkeit der Solarmodule aus. Auf Gründächern hingegen wird es kaum wärmer als 35 °C. Damit sich hier aber Grün und Modul nicht in die Quere kommen, braucht es den richtigen Mix mit niedrigwachsenden Pflanzen und dem passenden Substrat. Es gibt dafür sogar spezielle Solar-Samenmischungen auf dem Markt. Zudem sollten man in diesem Fall über eine Erhöhung des Modulaufbaus nachdenken.