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Photovoltaik geht vertikal

Solaranlagen an der Fassade verwerten diffuses Licht besser, was im Winter ein Vorteil ist. Weil Schweizer Strom im Winter knapp ist, fördert der Bund solche Anlagen nun mit einem Extra-Bonus.

08.07.2022

Am meisten Solarstromertrag gibt es immer noch vom Dach. Doch immer öfter wird auch die Fassade als Kraftwerk genutzt. Photovoltaik-Module in der Senkrechten geben über das Jahr betrachtet zwar bis ein Drittel weniger Ertrag als optimal ausgerichtete Dachanlagen. Trotzdem fördert der Bund seit diesem Frühling den Bau von in der Fassade integrierten Solarmodulen mit einem zusätzlichen «Neigungswinkelbonus». Weshalb? In der vertikalen können Solarmodule flacher eintreffende Sonnenstrahlen besser verwerten und holen mehr aus diffusem Licht heraus – beispielsweise bei Bewölkung. Im Winter mit der tieferstehenden Sonne liegen sie damit im Vorteil gegenüber «normalen» Solardächern. Deshalb sollen mehr Fassadenanlagen zur Bewältigung der künftig befürchteten Winterstromknappheit beitragen.

Weniger anfällig auf Verschmutzungen
Eher ein Problem bei Fassadenanlagen sind drohende Verschattungen beispielsweise durch bestehende Nachbargebäude oder Bäume vor dem Haus. Zudem sollten sie gut hinterlüftet sein, um Überhitzungen und somit Ertragsverluste zu vermeiden. Aus Sicht des Unterhalts haben vertikal angebrachte Solarmodule Vorteile: Sie sind den Wettereinflüssen deutlich weniger ausgesetzt und auch Blütenstaub oder Vogeldreck sind kaum ein Problem. Stromertragsverluste durch verunreinigte Modulflächen sind deshalb potenziell seltener, können aber natürlich trotzdem vorkommen. Beispielsweise an Tierställen, wenn viel ammoniakhaltige Luft herumschwirrt. Hohe Schneelasten sind dafür definitiv kein Thema, weil sich die weisse Pracht in der vertikalen nicht festsetzen kann.

Schnee reflektiert Sonnenlicht
Und gerade der Schnee hat einen zusätzlichen positiven Effekt auf den Stromertrag der Solarfassade, weil die weisse Pracht das Sonnenlicht reflektiert und die Module so vom Albedo-Effekt zusätzlich profitieren. Deshalb sind Häuser in Bergkantonen besonders attraktiv, weshalb beispielsweise der Kanton Graubünden diese Winterstromproduktion noch zusätzlich zum eidgenössischen «Neigungswinkelbonus» von 250 Franken pro Kilowatt Leistung mit einem Beitrag von 600 Franken fördert. Die Gemeinde Landquart stockt das Ganze sogar mit zusätzlichen 300 Franken auf.

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